Mittwoch, 20. Juni 2007

Erste Schuldsprüche wegen Kriegsverbrechen in Sierra Leone

Drei ehemalige führende Mitglieder einer Rebellengruppe sind aufgrund des Einsatzes von Kindersoldaten, Versklavung, Vergewaltigung und Mordes von einem UN-Sondergericht für schuldig befunden worden. Das Strafmaß wird am 16. Juli bekannt gegeben. Das Urteil eröffnet die Strafverfolgung von Verbrechern, die hunderttausende Kinder weltweit als Soldaten in Konflikten vergewaltigen. Quelle

I Go Chop Your Dollar



Mittwoch, 13. Juni 2007

Sonntag, 10. Juni 2007

Neuer Meningitis Impfstoff

Meningitis ist ein großes Problem für viele Menschen, vorallendingen in den sogenannten "Entwicklungsländern". Besondere Verbreitung findet diese Krankheit im "Meningitis-Gürtel", der sich über 21 Länder erstreckt, vom Senegal und Gambia bis in den Osten von Äthiopien. Seit letztem Jahr sind die dokumentierten Fälle von an Meningitis Erkrankten um über 6000 Fälle gestiegen auf jetzt 47.925. Die größte Epedemie in dem oben benannten Gebiet fand in den Jahren 1996/97 statt, mit über 250.000 Infizierten und rund 25.000 Todesfällen. Es herrscht große Angst vor einer erneuten Epedemie solchen Ausmaßes. Nun gibt es eine gute Nachricht: das Meningitis Vaccine Project (MVP), ein von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und PATH unterstütztes Projekt, hat einen sehr effektiven Impfstoff getestet (ein breitenwirksamer Impfstoff), der neben den günstigen Anschaffungskosten (40 US-Cents für eine Dosis), auch wesentlich effektiver zu sein verspricht als bisherige auf dem Markt befindliche Impfstoffe. Die bisherigen Feldversuche (tausende von Kinder in Mali und Gambia) und klinischen Laboruntersuchungen zur Erprobung dieses Medikaments, stimmen sehr optimistisch. Man setzt große Hoffnungen in den neuen Impfstoff; ja man hofft, damit diese seit über 100 Jahren grassierende Krankheit völlig eliminieren zu können. Das wäre wirklich sehr zu wünschen! Quelle


  • Impfstoffmangel ist ständige Gefahr

  • Hoffnung für Kinder

  • Meningitis

  • Molecular Epidemiology of Meningococcal Disease in Northern Ghana (Doktorarbeit)

  • Donnerstag, 7. Juni 2007

    Straßenraub in der Nähe von Accra

    Gefährliches Pflaster Accra? Auf der Oda-Accra-Straße zwischen Akyem Asanteman und Asuboa wurde in der Nacht zum Dienstag (4.6. auf 5.6.2007) auf eine 45jährige ghanaische Frau und drei ghanaische Männer das Feuer eröffnet. Die Frau erlag ihren Verletzungen, die drei Männer wurden schwer verletzt. Einer der drei kämpft nach wie vor ums Überleben. Die vermutlich acht Täter waren mit pump-guns und aus einheimischer Waffenproduktion stammenden Gewehren bewaffnet. Sie zwangen ca. 100 Fahrzeuginsassen aus 12 Fahrzeugen mit auf die Straße gelegten Baumstämmen zum Anhalten und forderten sie auf, ihnen Geld, Handys und andere Wertsachen zu geben. Danach mussten sich die Ausgeraubten auf die Mitte der Straße legen. Als die Polizei zum Tatort kam, waren die Täter schon in den angrenzenden Busch verschwunden.Quelle

  • 60 years imprisonment for 26-year-old armed robber

  • Highway robbers attack passengers

  • Police warn of new tricks on highway robbery

  • Illicit proliferation of small guns in Ghana

  • Small arms control in Ghana

  • Aktienfieber - Wiederholt sich die Geschichte?

    "Die Möglichkeit Geld zu verdienen, ist unglaublich"

    Während die G8-Teilnehmer in Heiligendamm über das Thema Afrika sprechen, wird in Kenia weiter kräftig spekuliert: Das Börsenfieber in Kenia hat den Aktienindex schon um 400 Prozent in die Höhe getrieben. Bauern und Slumbewohner kaufen Wertpapiere mit Kleinkrediten.
    Quelle

    Ich will ja nicht schwarzmalen, allerdings erinnerte mich diese Nachricht an ein Ereignis der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten, was dann auch enorme, furchtbar tragische Auswirkungen auf Europa hatte. Zumindest sollte man sich der psychologischen Dynamik im Zuge von angestachelten Aktienkäufen bewusst sein.

    Im Jahre 1929 gab es in den Vereinigten Staaten einen heftigen Kurseinbruch, der sogenannte "Schwarze Freitag". Vorausgegangen waren ihm massive Kursteigerungen innerhalb weniger Jahre. Von 1921 bis 1928 nahm die Industrieproduktion jährlich um 4% zu, von 1928 bis 1929 sogar um 15%, bei einer äußerst niedrigen Inflationsrate. Die amerikanische Wirtschaft erlebte einen einmaligen Boom und es herrschte allenorts Aufbruchsstimmung. Die Euphorie breitete sich rasend schnell aus und zog immer mehr Menschen in ihren Bann. Der Faszination des schnellen Gewinns konnte sich kaum jemand entziehen. Daß die Kurse gar nichts mehr mit der Realität zu tun hatten, störte nicht, solange die überteuerten Aktien zu einem immer höheren Preis gekauft wurden. Der damalige US-Präsident Herbert Hoover meinte noch wenige Monate vor dem Crash von 1929: "Wir sind dem endgültigen Sieg über die Armut heute näher als je zuvor in unserer Geschichte." Der Traum vom Reichtum ließ viele Kleinanleger leichtsinnig werden und sie investierten häufig ihr gesamtes Geld. Und ständige Nachrichten von Menschen, die über Nacht sehr reich geworden waren, heizten dieses Klima an. Sehr viele Menschen nahmen Kredite auf, die sie von den Banken auch recht günstig bekamen, um auch an dem in Aussicht gestellten Reichtum zu partizipieren. Warnende Stimmen wurden zudem nicht ernstgenommen. (Roger Babson: "Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklen gelten auch heute noch, wie früher. Das Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden und ihre Segel einholen. Das heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und nicht mehr auf Kredit zu spekulieren.") Die Börsenpanik begann am 24. Oktober 1929 und ging als "Black Thursday" in die Geschichte ein. Am folgenden Tag drang die Nachricht von den New Yorker Kursstürzen nach Europa durch und erschütterte auch dort die Börsen. Der 25. Oktober 1929 wurde so als "Schwarzer Freitag" bekannt. Nach dem Eröffnungsgong der New Yorker Börse begannen die Menschen wie wahnsinnig ihre Aktien zu verkaufen. Jetzt galt: "Verkaufen um jeden Preis" und wenn niemand kauft und alle verkaufen, fallen die Kurse immer weiter in den Keller. Am Abend des selbigen Tages waren rund 13 Millionen Aktien verkauft. Menschen, die morgens noch Millionäre gewesen waren, mussten abends unter der Brücke schlafen oder begingen Suizid.

    Mittwoch, 6. Juni 2007

    Was bitte sind "Outreach" - Vertreter? Wie klingt denn das?!

    Freitag, 08.06.2007
    08.30 Uhr
    Ankünfte der Afrika Outreach-Vertreter und Begrüßung durch die Bundeskanzlerin am Kurhaus
    - Bildtermin, begrenzte Zulassung (POOL 20) -

    Ausweise: G8-Event-Ausweis und Zusatzausweis
  • POOL 20 – Ankunft Outreach-Vertreter (Afrika)

    Ausschluss:

  • POOL 21 – Gang zur G8-Outreach-Arbeitssitzung (Afrika)
  • POOL 22 – G8-Outreach-Arbeitssitzung (Afrika)


    Sicherheitscheck: 05.45 Uhr
    Transfer: 07.00 Uhr
    Host Broadcasting NDR (ARD)

    anschließend

    Gang der Afrika Outreach-Vertreter zum Park-Pavillon
    - Bildtermin, begrenzte Zulassung (POOL 21)-

    (aus dem Presseprogramm des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung zum G8-Gipfel)

    Presseprogramm

  • Dienstag, 5. Juni 2007

    Deutsche Königin in Ghana

    HAMBURG (dpa) Ihr Reich ist so groß wie Rheinland-Pfalz und ihr Volk zählt 200000 Menschen. Vor fast sieben Jahren wurde aus der Hamburger Unternehmerin Cornelia von Wülfing die Monarchin Mamaga Nyonuviaga Akosua I. (Königin des Fortschritts) "Seither ist nichts mehr, wie es war", so die Regentin in Alavanyo, einer Region im westafrikanischen Ghana. "Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich es nicht gemacht." weiterlesen

  • alavanyo
  • list of donors

  • Sonntag, 3. Juni 2007

    Georgina Theodora Wood is the new Chief Justice of Ghana - the first woman in this position


    Parliament yesterday approved by consensus the nomination of Mrs Justice Georgina Theodora Wood as the new Chief Justice of Ghana.

    Justice Wood, therefore, becomes the first woman in the history of the country and perhaps Africa to be given the responsibility of managing one of the most important and sensitive arms of state, the Judiciary.Quelle

    weitere links:

  • ghanaweb

  • wikipedia

  • Judicial Service of Ghana

  • Phylicia Moore



    Phylicia Moore, an 18-year old honor student from the Teaneck High School in New Jersey, died on April 15, 2007. Her body was discovered at the bottom of a hotel swimming pool in Accra. Phylicia Moore earned and saved every penny in order to go to Africa for a goodwill class trip to Ghana to donate books to orphaned children suffering from AIDS. 23 classmates joined her, along with nine chaperones. Their parents have two beliefs: that their daughter's death was not an accident, and that Phylicia would still be alive had the trip's chaperones been more vigilant in monitoring the students.

    The details of the final hours of Phylicia Moore's life are frustratingly incomplete. She was seen leaving the hotel swimming pool alone around 10:30 p.m. April 15. About 11 hours later, her body was discovered in the pool, still clad in a tank top and shorts with a bathing suit underneath.

    The parents and their attorney Nancy Lucianna have been pushing for the FBI to investigate, an effort aided by Rep. Steve Rothman, D-N.J. The U.S. ambassador to Ghana, Pamela E. Bridgewater, told the Moores in a letter Friday that Ron Nolan, the FBI's legal attache assigned to Lagos, Nigeria, would travel to Ghana next week and serve as a liaison to a task force formed by Ghanaian authorities to review Moore's death.

    But under international law, the FBI cannot be formally involved in the investigation until it receives an official request from the Ghanaian government. The FBI had not received such a request as of Friday. cbsnews

    weitere links:

    Samstag, 2. Juni 2007

    Der Zölibat? Er ist der afrikanischen Kultur nicht fremd


    "In unserer traditionellen Religion gibt es ohnehin schon unverheiratete Priester, und auch die verheirateten dürfen – wenn sie ihre Riten feiern müssen – drei Tage lang keinen Geschlechtsverkehr haben. Zu sagen, daß der Zölibat etwas für die afrikanische Mentalität Unverständliches ist, ist also eine Unwahrheit." Interview mit Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson



    Peter Kodwo A. Turkson

    Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson war der einzige Kardinal und Titularbischof einer afrikanischen Diözese, der an der Bischofssynode über die Eucharistie teilnahm. Kardinal Turkson, Erzbischof von Cape Coast in Ghana seit 1992, der während der Synode seinen 57. Geburtstag feiern konnte, ist eines der jüngsten Mitglieder des Kardinalskollegiums. Beim letzten Konsistorium von 2003 wurde er zum Kardinal kreiert; er ist Mitglied der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche. Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson Eminenz, eines der Themen, das bei den Massenmedien besonders großes Echo gefunden hat, war das der sogenannten viri probati. Befaßt man sich auf Ihrem Kontinent mit dieser Frage? PETER KODWO APPIAH TURKSON: Ich kenne keine afrikanischen Diözesen, die dieses Problem aufgeworfen haben, aber der Umstand, daß man darüber diskutiert bedeutet, daß sich der Weg der viri probati als Lösung des – in einigen Zonen der Katholizität realen – Problems des Priestermangels darstellt, wie auch der Tatsache, daß es einigen Gemeinschaften unmöglich ist, ein reguläres sakramentales Leben zu führen. Am Ende hat die Bischofssynode dann aber beschlossen, diese Hypothese einstweilen ruhen zu lassen, in Erwartung, daß alle anderen möglichen Lösungen für dieses Problem unter die Lupe genommen werden. Lösungen welcher Art? TURKSON: Diese Lösungen können lang- oder kurzfristig sein. Erstere bedeuten Eingriffe seitens der Kirche dahingehend, in den Familien ein anderes Denken bezüglich der Geburtenraten zu bewirken. In allen Kulturen und Gesellschaften gibt es mehr Berufungen, wenn es mehr Kinder gibt. Kurzfristig bedeutet dagegen, daß sich der Klerus zwischen den Kirchen der dritten Welt und denen der westlichen Welt aufteilt, was nicht bedeutet, einen Überschuß an Personal anzubieten, sondern die Liebe zur Kirche zu zeigen, die von uns verlangt, daß wir unsere mageren Ressourcen teilen… unsere fünf Laib Brot und zwei Fische. Gibt es in Afrika Gemeinschaften, die das Problem haben, wegen des Priestermangels nicht regelmäßig die Eucharistie empfangen zu können? TURKSON: Auch bei uns in Ghana gibt es Gemeinschaften, die keinen Priester haben, der regelmäßig, jede Woche, die Messe feiert. Viele Dörfer und Städte müssen ohne Priester über die Runden kommen und sich mit der Präsenz der Katechisten zufrieden geben. Der Priester kann diese Gemeinschaften alle zwei Wochen oder einmal im Monat besuchen. Das bedeutet, daß auch wir keinen Priester für jede Gemeinschaft haben. Diese Situation hängt jedoch auch mit dem Umstand zusammen, daß einige Gemeinschaften allein keinen Priester erhalten können. Wir haben Gruppen von Dörfern geschaffen, die mit vereinten Kräften für einen Priester aufkommen. Der Priester stattet ihnen periodisch seinen Besuch ab, und in seiner Abwesenheit kümmern sich die Katechisten um die Gemeinschaft. Ein Schritt in Richtung des einfacheren Zugangs der Gläubigen zur Eucharistie könnte für uns folglich die Ausbildung von Katechisten sein, die in den Rang von Kommunionspendern erhoben werden können; wie auch die Ausstattung der Kapellen in den Dörfern und Städten mit geeigneten Tabernakeln für die Aufbewahrung der eucharistischen Gestalten. Stellt der Priesterzölibat in diesem afrikanischen Kontext eine besondere Schwierigkeit dar? TURKSON: In unserer traditionellen Religion gibt es ohnehin schon unverheiratete Priester, und auch die verheirateten dürfen – wenn sie ihre Riten feiern müssen – drei Tage lang keinen Geschlechtsverkehr haben. Zu sagen, daß der Zölibat etwas für die afrikanische Mentalität Unverständliches ist, ist also eine Unwahrheit. Gewiß, im afrikanischen Klerus kann man Situationen finden, in denen das Gelübde nicht eingehalten wird. Es handelt sich um Sünden, und Sünder gibt es überall, nicht nur in Afrika. Aber das heißt noch lange nicht, daß der Priesterzölibat der afrikanischen Realität fremd ist. Ein anderes, von den Massenmedien aufgegriffenes Thema war das der Pastoral für die wiederverheirateten Geschiedenen. TURKSON: Die Frage der geschiedenen, wiederverheirateten Katholiken ist sehr komplex. Die Scheidung wurde in den afrikanischen Ländern und auch in Ghana zwar erlaubt, es gibt aber auch viele Praktiken, die den Rückgriff auf diese Einrichtung auf ein Minimum reduzieren. Eine der Praktiken, die dazu beigetragen hat, daß es weniger Scheidungen gibt, war die Polygamie. Bei uns war die Polygamie beispielsweise historisch ein Element, das das Problem der Scheidung an der Wurzel gelöst hat. Wenn ein Mann eine Frau verstoßen wollte – weil sie unfruchtbar, zu schwach oder zu krank zum Arbeiten war, oder aus anderen Gründen –, setzte er sie nicht einfach auf die Straße, was wieder andere Probleme ausgelöst hätte (wer sollte sich um sie und ihre Kinder kümmern?), sondern nahm einfach eine andere, ohne die erste zu verlassen. Mit dem Einfluß des Christentums und seiner Lehre von der Einzigheit der Ehe, war die Polygamie verpönt und die Monogamie wurde gefördert. Die zum Christentum Konvertierten verstanden die christliche Lehre, die die Unauflöslichkeit der Ehe lehrt. Sie haben sich den Sinn der Ehe als Einladung zum Zeugnisablegen für die untrennbare Liebe Christi zu seiner Kirche zueigen gemacht. Aber da sie eben auch ein Volk in Bewegung sind, kann es vorkommen, daß sie sich zu Schwächen hinreissen lassen, und das Paradox der Scheidung ist eine neue Realität und ein neues Problem für die Pastoral der Kirche. Ich glaube, daß in jenen Fällen von Scheidung, wo jemand ohne es zu wollen verlassen, sich selbst überlassen wird, diese verlassene Person als Opfer einer Ungerechtigkeit betrachtet werden muß und daher einer ganz besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Die Probleme sind also auch in diesem Fall anders gelagert? TURKSON: Bei uns kann man sowohl dem traditionellen Brauchtum entsprechend als auch standesamtlich heiraten. Bei beiden Formen ist jedoch die Scheidung möglich. Die Christen müssen die (schon traditionell oder standesamtlich gültige) Ehe, außer diesen beiden Formen, auch in der Kirche schließen, als unauflösliches und permanentes Sakrament. Das schafft vielen Gläubigen Probleme. Wer sich für eine traditionelle Heirat entschieden hatte, zögert, die Ehe sakramental zu schließen, also in der Kirche, weil er weiß, daß er sich dann nicht scheiden lassen kann. Es handelt sich also um Gläubige, die an der Schwelle des inneren Lebens der Kirche stehen und Angst haben, ganz einzutreten. Und aus diesem Grund können sie nicht die Kommunion empfangen. Das ist das Problem, mit dem ich bei meinen Pastoralbesuchen am meisten konfrontiert werde. Diese Gläubigen bitte ich dann, sich Mut zu machen, sich dem Herrn und seiner Gnade anzuvertrauen, wie auch der Unterstützung der christlichen Gemeinschaft. Auch ich hätte mich wohl nie zum Priester weihen lassen, wenn ich meine Hoffnung ganz allein auf mich und meine Kräfte hätte setzen müssen. Am Ende Ihres Beitrags in der Synodenaula haben Sie verlangt, daß der Hl. Stuhl einen besonderen Dispens gewährt, damit die Gläubigen, die auf der Grundlage der kanonischen Normen vom Kommunionempfang ausgeschlossen wären, doch die Kommunion empfangen dürfen... TURKSON: Diese Bitte hängt mit den Problemen zusammen, die wir eben angesprochen haben. In Ghana haben wir Bischöfe bereits beschlossen, an den vier Kirchengerichten Priester und Laien einzusetzen, die mit Traditionen und Brauchtum des Landes gut vertraut sind. Ihre Aufgabe wird es sein, die Fälle dieser Gläubigen zu untersuchen, die – beispielsweise aufgrund ungerechter Auflagen für das Ehepaar durch unser patrilineares und matrilineares Familiensystem, oder einfach nur aufgrund des Trotzes oder der unbeugsamen religiösen Einstellung eines nicht christlichen Ehepartners – nicht die Eucharistie empfangen können und bei den Bischöfen eventuell um einen Dispens ansuchen. Um eben die Lösung dieser Probleme einfacher zu gestalten, wollen wir den Hl. Stuhl um diesen besondere Dispens bitten. Einige davon könnten von den einzelnen Bischöfen gewährt werden, aber man vermeidet wohl besser, daß die Gläubigen dadurch verunsichert werden, daß die Anweisungen von Diözese zu Diözese verschieden sind. Aus diesem Grund ist der Weg des allgemeinen Dispenses wohl der beste. Ein in Afrika sehr akutes Thema ist das der Inkulturation der Liturgie. TURKSON: Die Inkulturation an sich war nie ein Problem; in der Geschichte der Kirche hat es sie immer gegeben. Wichtig ist – und darauf verweist der Hl. Stuhl immer wieder –, daß man bei diesem Prozess nie das aus den Augen verliert, was das Wesentliche unseres Glaubens ist. Was nun uns angeht, sollten wir die Möglichkeit haben, dem Herrn mit den Mitteln Kult zu erweisen, die wir haben. Der Gebrauch der Tamtam, unsere Konzepte, unsere Art der Darstellung, unsere Gesänge, unsere Tänze, sind unsere Gabe, mit denen wir dem Herrn unsere Verehrung zeigen wollen. Die Modalitäten der Inkulturation dürfen nicht als heidnischer Kult oder als einfaches Spektakel empfunden werden. Es ist die Pflicht von uns afrikanischen Bischöfen, darüber zu wachen, daß das nicht geschieht. Eminenz, Sie haben vorhin die Schwierigkeiten angesprochen, die bei Mischehen zwischen Muslimen und Christen entstehen können. Wie steht es um die Beziehungen zwischen Kirche und Islam in Afrika? TURKSON: Das Problem mit dem Islam ist, daß der Dialog einspurig verläuft, keine Reziprozität besteht. Der Islam will geben, nicht aber empfangen. Man kann zum Islam konvertieren, nicht aber vom Islam her. Wenn ein Christ beispielsweise eine Muslimin heiraten möchte, ist er verpflichtet, zum Islam überzutreten. Und das ist nicht richtig. Wie sieht die Situation diesbezüglich in Ihrem Land aus? TURKSON: Der Islam ist vor dem Christentum nach Ghana gekommen, und in den vergangenen Jahrhunderten war ein gutes Zusammenleben möglich. In den Familien lebten verschiedene Glaubensformen problemlos miteinander. Einer meiner Onkel war Muslim, meine Mutter war Methodistin, mein Papa katholisch – und ich kann mich nicht erinnern, daß das in unserem Zusammenleben Probleme geschaffen hätte. Die Wende kam, als in Nahost die Krise zwischen Arabern und Israelis ausbrach. Das hat alles verändert, eine Identitätswelle der verschiedenen Religionen ausgelöst. Dieser Konflikt hat sich überall verbreitet, auch bei uns, und das allein schon aus dem Grund, weil die muslimischen Gruppen von den Golf-Ländern nicht unerhebliche Fonds erhalten haben. Und mit den Fonds kommt auch die Ideologie ins Land, und damit ist die friedliche Situation unweigerlich zum Scheitern verurteilt. Leider. Ein anderes von der Synode angesprochene Thema war die Verbreitung der protestantischen Sekten. TURKSON: In den afrikanischen Ländern, wo die gemeinsame Sprache nicht englisch ist, sind die Menschen dieser Verbreitung weniger ausgeliefert. In den englischsprachigen Ländern dagegen kann sie immer mehr Fuß fassen. Diese Gruppen nützen eine auch in unseren Gemeinschaften bestehende Unkenntnis der Bibel aus, können sich aber auch dank der geringen Liebe der Katholiken zum Reichtum der Sakramente verbreiten. Was also tun? Wir müssen unseren Gläubigen die Bibel nahe bringen, ihnen dabei helfen, den Reichtum und die Schönheit des sakramentalen Lebens ihrer Kirche zu erkennen. Wir müssen daran erinnern, daß sich Jesus uns auf zwei Weisen zeigt, in der Eucharistie und in seinem Wort. Und auf diesen zwei Beinen müssen wir gehen – die protestantischen Sekten dagegen halten sich nur auf einem aufrecht. Bei der Synode hat einer Ihrer afrikanischen Brüder im Bischofsamt auf die traurigen Fälle von Frauen hingewiesen, die – in Ordenshäuser hier im Westen verpflanzt – diese Häuser verlassen und auf der Straße enden … TURKSON: Dieses Phänomen gibt es wirklich. Und es betrifft nicht nur die Frauen. Es gibt viele Berufungen, aber manchmal kann dem die Ausbildung nicht genügen. Was nun die angeht, die zum Studieren in den Westen kommen, stimmt es, daß man nicht weiß, ob sie das aus wirklicher Berufung heraus tun oder einfach nur, weil sie ihr Land verlassen wollen. Dann kann es vorkommen, daß einige, die keine wirkliche Berufung haben, der Prostitution oder Drogen zum Opfer fallen. Hier muß klar unterschieden werden. Die beste Lösung wäre die, die Ausbildung in der Heimat vorzunehmen, und nicht im Westen. Betrifft das Problem dieser Abkehr auch die Priester? TURKSON: Es gibt auch diese Fälle, aber dieses Phänomen ist sehr viel seltener. Es betrifft vor allem die Seminaristen. Daher ist die Beziehung zwischen dem Bischof und seinen Priestern auch so wichtig. Wenn ein Priester seinen Bischof mag, ist es schwieriger, daß er die Diözese verläßt. Es ist also gut, daß der Bischof seine Priester gut kennt. Um dieses gegenseitige Kennenlernen, diese gegenseitige Wertschätzung zu ermöglichen, nehme ich selbst für den Priesterdienst bereite Diakone sechs oder sieben Monate lang im Bischofspalast auf. So weihe ich keine Priester, die ich nur aus den Erzählungen der Seminarleiter kenne, sondern solche, die ich persönlich kennenlernen durfte. Ich glaube, daß das – mit der Hilfe Gottes – ein guter Weg ist.

    New Ghanaian Writers

    Mamle Kabu
    "In his travels to Ghana, Koye Oyedeji encountered several members of the new crop of literary talent making their presence felt in the country and beyond.
    On the surface, a whole calendar of celebrations dedicated to 50 years of independence in Ghana appears to be the reserve of visitors, tourists and dignitaries. Life for the nationals rolls on without much hue and cry and the measure of change continues to be both a gradual and residual process, like the turn of a season, a foreboding dry period that gently rumbles into rainy downpour. Or perhaps, in Ghana’s case, vice versa.

    The same you could argue could be said of Ghana’s great literary canon. The changing of its guard will not be marked by calendar. A corpus of works by such names as, Ayi Kwei Armah, Kofi Awoonor and Kofi Anyidoho amongst others will not be replicated overnight.

    In the fervour of a week in which Accra was hosting dignitaries from all over Africa and the rest of the world, I went off in search of those quiet individuals that were hinting to have big voices in years to come.

    In Accra I meet the talented Mamle Kabu, born in Ghana; she studied in the UK and spent ten years there before returning home in 1992. A writer of Ghanaian and German descent, she had been writing fiction and poetry for over ten years now but feels that more opportunities arose with the rise of the internet, “Its relevance is even more to us [Ghanaians], because we are less connected to an international scene”."

    Quelle

    new writing from africa